„Bei Tau und Nebel am fließenden Wasser“

Juffernsagen des Veybachtales und ihre Hintergründe

Von Klaus Krüger

„Von der Juffer Vey wurde früher viel gesprochen, aber jetzt weiß keiner mehr etwas Genaues von ihr.“ Diese oder eine ähnliche Antwort erhält man nicht selten, wenn alteingesessene Bewohner des Veytales nach den Juffernsagen gefragt werden.

So wundert es also allein deshalb schon nicht, daß die dürftigen Reste dieser alten Überlieferung keineswegs ein völlig einheitliches Bild wiedergeben. Einmal wird von einer Juffer (oft wird sie auch als Fee bezeichnet) erzählt, die sich an der in der „Veyen-Au“ entspringenden Quelle aufgehalten habe. Vielleicht war hiermit eine Quelle in der Bachniederung zwischen Satzvey und Burg Veynau gemeint, auf die später noch genauer eingegangen wird. Nach einer anderen Version haben die Juffern „droben an der Quelle“ gewohnt, war ziemlich sicher auf die Veybachquelle bei Urfey hindeutet. „Bei „Tau und Nebel“ am fließenden Wasser“, am Moor bei Satzvey oder nachts im Waldgebiet Hombusch bei Mechernich-Breitenbenden soll die Juffer Vey - oft mit Begleiterinnen - in schneeweißen Kleidern Wanderern erschienen sein. Im Volksmund wurde sie häufig „Hüterin des Tales“ genannt, und nach einer anderen Darstellung war sie die „einstige Beherrscherin des Tals und Erbauerin der ersten festen Burgen“.


Burg Veynau im Nebel: Die häufig von Nebelstreifen bedeckten Wiesengründe des Veybachtals haben früher die Vorstellungskraft der ländlichen Bevölkerung angeregt
Fotos: Kreisbildstelle

Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß die Erzählungen nicht erst in der heutigen Zeit verblaßt sind, vielmehr hat diese Entwicklung bereits vor vielen Jahrzehnten begonnen. Das ist in erster Linie auf die geänderten gesellschaftlichen Verhältnisse zurückzuführen. Es fehlen seit langem schon die Gelegenheiten, zu denen man sich früher traf, im Sommer an bestimmten Dorfplätzen, bei Spinnabenden, bei abendlichen Zusammenkünften mit Nachbarn - vor allem an Winterabenden - und bei vielen anderen Anlässen, die heute nicht mehr gegeben sind. So ist im großen und ganzen nur das noch im Wortlaut überliefert, was irgendwann - mehr oder weniger zufällig - schriftlich festgehalten wurde.


Die Juffern

Wer sind diese Juffern oder Jungfern, von denen in den Sagen berichtet wird? Um diese Frage zu beantworten zu können, muß man den Zusammenhang der Veytalsagen mit anderen Juffernsagen sehen; denn sagen wie die von der Juffer Vey 1 sind nicht nur aus dem Gebiet des Veybaches überliefert worden. Vielmehr sind sie auch im übrigen Bereich des Kreises Euskirchen sowie im Dürener und besonders zahlreich im Jülicher Land anzutreffen. Heute nimmt man an, daß in allen Juffernsagen die Erinnerung der Menschen an die keltisch-germanischen Mutter- und Schutzgöttinnen, auf die die vielen in den gleichen Gebieten gefundenen Matronenaltäre aus der Römerzeit hinweisen, weiterlebt. Diese Altäre, die meistens aus leicht zu bearbeitendem roten oder gelben Sandstein oder hellem Kalkstein hergestellt sind, tragen manchmal nur eine eingemeißelte Inschrift, auf anderen aber findet sich außerdem noch eine plastische bildliche Darstellung. Den Inschriftentexten ist zu entnehmen, daß die den göttlichen Matronen (matres = Mütter) geweihten Denkmäler vielfach zur Erfüllung eines Gelübdes errichtet wurden.

Die Matronen wurden vor allem in der von den Ubiern bewohnten Rheinzone verehrt. Man stellte sie sich vor als gütige Göttinnen, die Pflanzen, Tieren und Menschen wohlgesonnen und hilfreich zugetan waren und an die man sich gerne um Hilfe wandte. Die bäuerliche Bevölkerung erbat von ihnen, so nimmt man an, den Segen des Hauses und die Fruchtbarkeit der Felder sowie Gesundheit und Heilung. Typisch für den rheinischen Raum sind die Matronen in einheimischer Tracht, die mit Vorliebe in der Dreizahl verehrt wurden. Insgesamt aber sind unsere Kenntnisse über sei immer noch sehr gering, denn aus der Zeit ihrer Verehrung ist außer den Inschriften der Matronensteine nichts Schriftliches überliefert worden. Wenn auch in den Juffernsagen ihr Wesen etwas klarer erkennbar wird, so bleiben trotzdem die mütterlichen Gottheiten nach wie vor von Geheimnissen umwittert.

Es ist sicher keine Zufall, wenn in vielen Sagen trotz mancher Umgestaltung und Umdeutungen immer noch von drei umherwandelnden Frauen die Rede ist, die etwa zur mitternächtlichen Stunde dem Wanderer begegnen. Die gütigen Matronen wurden wohl zu wohlwollenden Feen, und der Wanderer, auch wenn er bei ihrem unerwarteten Erscheinen erschrak, brauchte sich nicht vor ihnen zu fürchten. Sie waren als anmutige Wesen gedacht, die, gekleidet in kostbare weiße Gewänder, nach der „rauschenden Seide“ auch die „ruschigen Juffern“ genannt wurden. So plötzlich sie meistens auftraten, so rasch verschwanden sie auch wieder. In manchen Sagen wird die hilfreiche Wesensart der Matronen noch besonders deutlich sichtbar, und in einigen Erzählungen wird sogar davon gesprochen, daß die Juffern große, breitrandige Hüte getragen haben sollen, was an die turbanähnliche Kopfbedeckung der Matronen erinnert.

Aber nicht in allen Sagen haben die Juffern in den langen Zeiträumen nur mündlicher Weitergabe ihren ursprünglichen Charakter beibehalten. In manchen - darunter einigen der im Wortlaut noch bekannten Veytalsagen - finden sich neue, fremdartige Züge. Ihr neckisches, oft fast boshaftes Verhalten hat mit dem Auftreten der ehemals gutmütigen und hilfsbereiten Juffern nichts mehr gemein, vielmehr haben sie sich - auch wenn sie den Menschen nur erschrecken und ihm sonst kein Leid antun - in ihrer Art Gespenstern angeglichen. Anders als in den übrigen Sagen wird die Juffer Vey in Wißkirchen und Satzvey zunächst als Mensch dargestellt und tritt erst nach dem gewaltsamen Tod im Moor bzw. in der Quelle als überirdisches Wesen auf.


Der Hennesberg, eine Anhöhe am Rande des Satzveyer Moores. Hier soll nach der Sage ein Kloster gestanden haben


Die Flur Juffer Vey

Die Anteilnahme unserer Vorfahren an der Sage von der Juffer Vey scheint groß gewesen zu sein. Wie läßt sich sonst erklären, daß in der Bachniederung zwischen Satzvey und der Burg Veynau ein sumpfiger Abschnitt von alters her sogar die Flurbezeichnung Juffer Vey trägt. Die ganze Talaue vom Ort bis zur genannten Burg wurde in früherer Zeit immer wieder vom Bachwasser überflutet und blieb infolge der Beschaffenheit des Bodens ständig feucht. Die Flurbezeichnung „Im Broich“ am Ortsrand von Satzvey, von der eine Straße ihren Namen erhalten hat, weist darauf hin, daß es sich selbst hier noch ehemals um sehr feuchtes, wenn nicht gar sumpfiges Gelände gehandelt hat, das allerdings verhältnismäßig früh urbar gemacht wurde. Schon in einem Rentenregister der Satzveyer Pfarrkirche aus dem Jahre 1537 wurden „bentzs (=Benden) gelegen in deme alden Broich“ aufgeführt. Über viele Jahrhunderte wurden, wie alten Urkunden zu entnehmen ist, die bachnahen Bereiche zwischen Satzvey und Veynau konstant als Wiesen- und Weideland genutzt, während sich nur unter den vom Bachlauf weiter entfernten und höher gelegenen Ländereien auch Ackerland befand.

Solche feuchten, häufig von Nebelstreifen verdeckten Wiesengründe, die früher den Veybach auf seinem Lauf von der Quelle bis zur Mündung über weite Strecken begleiteten, regten zu allen Zeiten die Vorstellungskraft der ländlichen Bevölkerung an. Dies dürfte zur Bildung der mit der Landschaft verknüpften Sagen von der Juffer Vey beigetragen haben, über deren geheimnisvolles Auftreten aus verschiedenen Orten des Veytales genauer berichtet wird.

Inmitten des ehemaligen großen Feuchtgebietes beginnt etwa 600 Meter nördlich des Ortes Satzvey das bei den Vorfahren als unheimlich und verrufen geltende Flurstück Juffer Vey, das sowohl in der in Satzvey als auch in Wißkirchen erzählten Sage beschrieben wird. Nach dem bisherigen Kenntnisstand tritt der Flurname erstmals im Jahre 1772 urkundlich in Erscheinung. Die für uns interessante Eintragung in einer Stiftungsurkunde der Pfarrkirche zu Satzvey lautet wie folgt: „Ungefähr 4 Morgen Benden etwas mehr freyadlich in der jufferpheien der der Pastoratsbenden genannt, schießet unten zu auf (= grenzt an) den Turfbenden, welcher zum herrschaftlichen Weinhaus gehöret, oben zu auf diese zufällig noch vorhandene Urkunde bezeugt wird.

Heute ist von dem einstmals wohl ausgedehnten Sumpfgebiet nur noch ein kleines, mittlerweile ausgetrocknetes Restmoor übriggeblieben. Es hat eine Länge von rund 170 Metern und ist zwischen 40 und 70 Meter breit. Die Bezeichnung Torfbenden in der angeführten Urkunde für eine in der Nähe des Moores gelegene Heuwiese ist ein Hinweis dafür, daß sich das Moor vor langer Zeit noch auf weitere Gebiete erstreckte. Dies wurde auch erkennbar, als im Jahre 1978 westlich des heutigen Sumpfgebietes ein Wasserleitungsgraben ausgeworfen wurde und hierdurch die Bodenverhältnisse im angrenzenden Bereich sichtbar wurden. Dennoch war die Ausbreitung des Moores insgesamt stets begrenzt, und es hat zu keiner Zeit die frühere Größe des ebenfalls in der Antweiler Senke gelegenen Kalkarer Moores erreicht.


Die Quelle

Die Beschreibung des Talabschnittes, der die Menschen in den verflossenen Jahrhunderten zu den verschiedenen Versionen der Sage inspirierte, wäre nicht vollständig, würde man nicht eine damals ergiebig sprudelnde Quelle erwähnen, die in scheuer Ehrfurcht ebenfalls Juffer Vey genannt wurde und auch wesentlicher Bestandteil der Sage ist. Sie lag sicher einmal innerhalb des eigentlichen Moorgebietes, aber schon seit mindestens zwei Jahrhunderten - nach der Trockenlegung von Teilbereichen des Moores - befindet sie sich am Südrand des Restmoores. Das Quellwasser entstammt der Sötenicher Kalkmulde, von dort gelangt es in die tertiären Schichten des Antweiler Grabens und tritt schließlich in den jüngeren (holozänen) Aufschüttungen des Veybachtales zutage. 2

Im Jahre 1909 ist die Quelle Juffer Vey erstmalig gefaßt worden, und seit 1910 wurden von dort Burg Veynau, Wißkirchen, Euenheim und Elsig mit Trink- und Brauchwasser versorgt. Mitte 1935 errichtete die ehemalige Gemeinde Satzvey-Firmenich in der Juffer Vey am Rande des Hennesberges zur Versorgung dieser Orte ein Wasserwerk; das Bauwerk ist noch vorhanden, wird allerdings nicht mehr benutzt. Satzvey wurde erstmals 1911 an die Quelle angeschlossen.

Heute ist die Quelle in zwei je 50 Meter tiefen Brunnen gefaßt, die mit einer stündlichen Leistung von insgesamt 300 Kubikmetern nicht nur Satzvey und die umliegenden Orte mit Wasser versorgen; vielmehr wird das für diese Ortschaften nicht benötigte Wasser dem übrigen großen Versorgungsbereich der Verbandswasserwerk GmbH Euskirchen zugeführt.


Älteste Hinweis

Wenn man von der Flurbezeichnung Juffer Vey in alten Urkunden absieht, findet sich der erste schriftliche Hinweis auf die Sage in dem von Lehrer Adam Langen angelegten 2. Teil der Satzveyer Schulchronik, in die er im Jahre 1911 eintrug:

„Als Sage wird erzählt, ein Burgfräulein sei mit einem Esel nach der Jufferveyer Quelle zur Tränke geritten, dort aber mit dem Esel in der Quelle versunken. Deshalb führe auch die Quelle den Namen Juffervey. Die Leute vermuteten an dieser Stelle noch immer eine Untiefe, was sich aber als irrig herausstellte, als die Quelle im Jahre 1909 eingefaßt wurde.“

In dem Vermerk des Lehrers spiegelt sich exemplarisch die Einstellung der ländlichen Bevölkerung zu den Eifeler Volkssagen noch in dieser Zeit wider. Schade, daß Langen die Geschichte nicht im Wortlaut festgehalten hat!

Glücklicherweise hat ein anderer Volksschullehrer aus unserer Gegend, nämlich der in Breitenbenden geborene Dürener Lehrer Heinrich Hoffmann, in den beiden ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts Erzählungen - vor allem Sagen - u.a. aus dem Bereich der nördlichen Eifel gesammelt. Seine Sammlung enthält auch einige Sagen des Veybachtales, die er in Wißkirchen, Breitenbenden und Vussem erfahren hat. Sie beziehen sich auf verschiedene Bereiche, und nur die in Wißkirchen niedergeschriebenen Erzählungen werden mit dem uns zunächst interessierenden Gebietsabschnitt zwischen Burg Satzvey und Burg Veynau in Verbindung gebracht.

Hoffmann hat zwar selbst 1911 und 1914 eine zweibändige Sagensammlung herausgegeben, aber zu der von ihm beabsichtigten Herausgabe weiterer Bände ist es nicht mehr gekommen. Da die Publikation bei weitem nicht alle der von ihm in den Jahren 1898 bis 1918 zusammengetragenen Erzählungen aus der nördlichen Eifel und dem südlichen Teil des angrenzenden Flachlandes enthielt, ordnete und ergänzte der Volkskundler Gottfried Henßen Hoffmanns Nachlaß und veröffentlichte ihn im Jahre 1955 unter dem Titel „Sagen, Märchen und Schwänke des Jülicher Landes“. Der Inhalt des Buches scheint in unserer Gegend kaum bekanntgeworden bzw. aber völlig in Vergessenheit geraten zu sein. Erst im Dezember 1986 wurde in der Tagespresse auf die Sammlung aufmerksam gemacht, nachdem der Mechernicher Heimatkundler Anton Könen in ihr auch mehrere Sagen von der Juffer Vey gefunden hatte. 3


Wißkirchener Gewährsleute berichteten

In Wißkirchen erkundete Hoffmann drei Versionen der Sage von der Juffer Vey, die sich alle auf den Satzveyer Flurbereich beziehen. Er hielt die Erzählung so fest:

„Zwischen Satzvey und Burg Veynau ist in dem Wiesental eine sumpfige, mit Bäumen und Gesträuch, Binsen und Schilf bewachsene Stelle, welche die Juffer Vey genannt wird. Dort sollen vorzeiten zwei Jungfrauen eine Burg gehabt haben. Von der Burg bis zum Billiger Knipp auf der rechten Talseite sollen sie eine Brücke errichtet haben; andere wollen wissen, es sei nur ein Seil gewesen, das sie zu gewissen Zeiten über das Tal gespannt haben. Die Burg soll mit allen Insassen eines Tages versunken sein. Die Stelle sei sehr verrufen; denn die Juffer Vey gehe dort um.

Andere sagen, an der Juffer Vey habe früher ein Kloster gestanden, in dem eine Jungfrau namens Sophie (Fey) Oberin gewesen sei. Das Kloster sei versunken und nur die Quelle übriggeblieben.

Nach der Aussage wieder anderer Gewährsleute soll das Kloster oben auf dem Berge gestanden haben. Aus der Quelle im Tal pflegte die Oberin zu trinken. Eines Mittags stieg sie wie gewöhnlich mit ihrem Esel zur Quelle hinunter, und sie soll da mit dem Tiere in der unergründlichen Tiefe ertrunken sein. Seit der Zeit gehe ihr Geist dort als Juffer Vey dort um.“

Soweit die Wißkirchener Überlieferung vom Anfang dieses Jahrhunderts.


Die Satzveyer Überlieferung

Die einzige genaue Wiedergabe der Sage in Satzvey stammt aus der Mitte der fünfziger Jahre. Damals waren die meisten volkstümlichen Erzählungen dort schon sehr verblaßt, und die Sage wurde bei Unterhaltungen nur noch selten erwähnt. So waren es denn auch nur noch einige ältere Einwohner, die mir die Überlieferung im Wortlaut wiedergeben konnten - gerade noch früh genug, um den genauen Inhalt der Satzveyer Fassung der Sage festzuhalten, bevor sie eine verhältnismäßig kurze Zeitspanne später dem Gedächtnis der Dorfbevölkerung weitgehend entschwunden war.

Bei den zwei wichtigsten Gewährsleuten handelte es sich um Einwohner von Satzvey, die nicht nur mit den damaligen und den früheren Verhältnissen in Ort und Flur vertraut, sondern zugleich auch tüchtige Erzähler waren, die gerne ausführlich über vergangene Zeiten berichteten. 4 Sie haben die Sage unabhängig voneinander und übereinstimmend nacherzählt. Deshalb kann man so gut wie sicher davon ausgehen, daß sie den vollständigen Inhalt wiedergegeben haben. Die Sage wurde wie folgt erzählt:

„Im Veybachtal befindet sich zwischen Satzvey und der Burg Veynau ein Moor mit einer Quelle. Auf dem Hennesberg am Rande des Sumpfgebietes hat einmal ein Kloster gestanden, in dem eine Jungfrau namens Vey wohnte. Aus der Quelle pflegte sie mit einem Esel Wasser zu holen. Eines Tages ritt sie bei dichtem Nebel wie gewöhnlich zur Quelle hinunter. Der Weg dorthin führte durch den Sumpf. An der Quelle ist sie von dem schmalen Pfad abgekommen und mit dem Tier in der unergründlichen Tiefe versunken. Seit dieser Zeit geht sei als Juffer Vey dort um, und die Stelle ist sehr verrufen. Der Veybach hat von der Juffer Vey seinen Namen erhalten.“

Der Leser wird festgestellt haben, daß die verschiedenen Versionen der Sage von der Juffer Vey in der für Sagen typischen Darstellungsart wiedergegeben worden sind. Sagen sind eben kurze, schmucklose Erzählungen, die zunächst auf mündlicher Überlieferung beruhten und - im Gegensatz zu den von Dichtern erfundenen orts- und zeitlosen Märchen – ihren Ursprung im Volk haben. Auch wenn sie von objektiv unwahren, oft übernatürlichen, phantastischen Ereignissen berichten, so knüpften sie doch ursprünglich an einen wirklichen äußeren Anlaß an, und manchmal ist auch ein historischer Hintergrund vorhanden.

In der Eifel wurden erstmalig im vorigen Jahrhundert Sagen schriftlich festgehalten, aber bei weitem noch nicht alle. Es braucht daher nicht zu erstaunen, daß die Sage von der Juffer Vey in verschiedenen Versionen erzählt wurde, da sich - wie bereits an anderer Stelle erwähnt - bei der mündlichen Verbreitung verständlicherweise im Laufe der Zeit immer wieder Umgestaltung und Umdeutungen ergeben konnten.

Beim Vergleichen der von mir Mitte dieses Jahrhunderts erkundeten mündlichen Überlieferung mit den Aufzeichnungen von Hoffmann aus dem Anfang des Jahrhunderts wird man feststellen, daß die Satzveyer Wiedergabe eindeutig dem Grundmuster der an dritter Stelle aufgeführten Darstellung aus Wißkirchen entspricht, während die beiden anderen Nacherzählungen der Juffernsage aus Wißkirchen, in denen von einer versunkenen Burg bzw. einem versunkenen Kloster berichtet wird, nicht mehr erwähnt wird. Aber auch die von Langen in der Satzveyer Schulchronik angedeutete Version hat sich offensichtlich nicht bis in diese Zeit hinein retten können. Überlebt hat anscheinend in Satzvey nur die eine Wißkirchener Fassung, aber auch sie ist im Laufe der weiteren rund 50 Jahre noch leicht umgestaltet und um einige Einzelheiten erweitert worden. Insbesondere ist zusätzlich genau die Stelle angegeben, an der das Kloster gestanden haben soll: der Hennesberg, eine Anhöhe am Nordwestrand des Moores. 5


Matronentempel auf Anhöhe?

Spätestens jetzt muß man sich aber fragen, ob es für diese örtlich gebundene Sage außer dem allgemeinen Hintergrund der Matronenverehrung nicht noch einen anderen, konkreteren Anlaß gegeben haben könnte. Hierfür gibt es tatsächlich einige Anhaltspunkte. Anfang der fünfziger Jahre förderte der Landwirt Willi Krüger aus Satzvey bei der Feldarbeit auf einer als Ackerland genutzten Teilfläche des Flurbereichs Hennesberg einen Matronenaltar aus rotbraunem Sandstein zutage. Auch wenn sich durch den an dieser Stelle gefundenen Weihestein nichts beweisen läßt, so darf man doch wohl eine Vermutung wagen. Könnte er nicht ein Hinweis dafür sein, daß auf dem Hennesberg doch einmal ein Gebäude - wenn es auch kein Kloster war - gestanden hat? Handelte es sich vielleicht um ein Matronenheiligtum, das in der Erinnerung der Menschen weiterlebte? Nach der Übernahme der christlichen Religion könnte daraus in der Überlieferung ein Kloster geworden sein. Waren es die Bewohner einer römischen Siedlung im Bezirk Hennesberg oder in der näheren Umgebung, die den Matronen hier wie an vielen anderen Stellen Altäre gewidmet haben? Auf eine Hofanlage aus der Römerzeit weisen einzelne Bruchstücke von Dachziegeln und Ziegelplatten hin, die am Rande der weiträumigen Ackerfläche südwestlich des Moores gefunden wurden, und außerdem - nicht weit hiervon entfernt - ein nördlich des Ortsrandes von Satzvey entdecktes römisches Brandgrab. Interessant ist in diesem Zusammenhang noch, daß man häufig Tempelreste an Stellen gefunden hat, die dem in der Sage beschriebenen Ort gleichen: auf einer Erhebung, in der Nähe einer römischen Siedlung und nicht weit von einer Quelle oder einem Brunnen entfernt. Dennoch kann die Beantwortung der Frage, ob wirklich einmal ein Matronenheiligtum auf dem Hennesberg vorhanden war, selbstverständlich so lange nur spekulativer Natur sein, bis weitere archäologische Funde verbindlichere Aussagen ermöglichen.

Die auch in unserer Gegend an zahlreichen Stellen noch heute sichtbaren Reste zerstörter oder verfallener ländlicher Siedlungen aus römischer Zeit - insbesondere die tiefer in der Erde befindlichen Gebäudeteile - mögen ursprünglich oft der Anlaß für die Erzählungen vom versunkenen Kloster bzw. der versunkenen Burg, wie in zwei Versionen der Sage von der Juffer Vey, gewesen sein. Solche Erzählungen über untergegangene oder versunkene Klöster oder Burgen sind im Rheinland weit verbreitet. Auch von Brücken der verschiedensten Art, die zwei Talseiten miteinander verbunden haben sollen, wird in vielen Sagen berichtet.


Blick auf das Moor und das Quellgebiet Juffer Vey zwischen Satzvey und Burg Veynau mit dem Gebäude des Verbandswasserwerk GmbH, Euskirchen


Andere Juffernsagen

Die Satzveyer und Wißkirchener Juffernsagen sind nicht die einzigen, die uns aus dem Bereich des Veybachtales im Wortlaut erhalten geblieben sind; wie bereits erwähnt sind auch aus Breitenbenden und Vussem Sagen von der Juffer Vey überliefert worden. Auch in ihnen werden einige Stellen genau bezeichnet, an denen sie zur nächtlichen Stunde dem Wanderer begegnet sein soll. Dabei wird einmal die kleine Ortschaft Urfey genannt, wo am Fuße des Brehberges der Urfeyer Bach entspringt, der nach seinem Zusammenfluß mit dem von Dreimühlen kommenden Hausener Bach unterhalb von Eiserfey den Veybach bildet. Zum anderen wird der Hornbusch erwähnt, ein bis 1771 zur Herrschaft Mechernich gehörender Waldbezirk, der bei Breitenbenden bis an das Veybachtal reicht und in dessen Nähe gegenüber Burgfey Anfang dieses Jahrhunderts das Gut Hombusch entstand.

Früher werden die Waldwege des Hombusche häufiger benutzt worden sein, um zu Fuß aus Richtung Weiler nach Mechernich zu gelangen. Bei einem Teil der Wanderer dürfte es sich um Bergleute gehandelt haben, die den Hombusch auf dem täglichen oder wöchentlichen Weg zu ihrem Arbeitsplatz im Mechernicher Bleierzbergbau durchqueren mußten, und das zu allen Tageszeiten. Es ist durchaus anzunehmen, daß nicht nur ängstliche Gemüter froh waren, wenn sie bei Dunkelheit oder dichtem Nebel den Waldbereich hinter sich gebracht hatten.

Hoffmann hat die Erzählungen von Jakob Vossel aus Breitenbenden und Wilhelm Bertram aus Vussem in der dortigen Mundart schriftlich festgehalten. Seine von G. Henßen veröffentlichten Aufzeichnungen entsprechen jedoch an einigen Stellen nicht genau dem heutzutage im Bereich von Mechernich gesprochenen Dialekt. Nun ist zwar zu berücksichtigen, daß in unserer - auch sprachlich gesehen - an Veränderungen reichen Zeit ohnehin manches anders ausgedrückt wird als vor etwa acht Jahrzehnten, aber es scheinen auch eine Anzahl Mundartwörter aus der Dürener Gegend in die Niederschrift eingeflossen zu sein, worüber man sich bei der langjährigen Tätigkeit Hoffmanns als Lehrer in diesem Raum nicht zu wundern braucht. Da sich ferner noch Wörter aus der Hochsprache eingeschlichen hatten, war ein erneuter Abdruck der Aufzeichnungen in der Mundart nur in überarbeiteter Form sinnvoll. Die Schreibform wurde der „Rheinischen Dokumenta“ angelehnt, bei der grundsätzlich nur die Laute geschrieben werden, die man auch hört.

Auf die wörtliche Wiedergabe der Erzählungen im Dialekt soll vor allem deshalb nicht verzichtet werden, weil manche ältere Menschen in ihnen eine Ausdrucks und Darstellungsart wiedererkennen werden, wie sie noch in den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts gebräuchlich war, die jedoch heute den Leser zum Schmunzeln bringen kann. Für die Leser, die die Eifeler Mundart nicht beherrschen, ist der Text abschnittsweise in die Hochsprache übertragen worden.


Der Hombusch war verrufen

Lassen wir zunächst Jakob Vossel zu Wort kommen:

„Em Uevaie Sak ovehalev Uevai sol de Jufevai jewont han Me hat net jean möt ie ze doon; se dref vel Schabenak on Onfooch on hat iere Spas doraan, die Lök en Schreke ze jaare. Em janze Vaidaal leet se sich seen, miieschtens sooch me se em Homboisch. Dä Homböisch woe janz veschreit, on wea jloov, ie us däm Wääch zu joon, däm troot se jrad entjään. Besondesch eene Daach em Joe, de Sofiendaach, woe se veroofe. Deswäje jelt op däm Daach dea Schproch:
Opjepas on net jelaach, hök ös Alevaiedaach. An däm Daach scheute de Lök dörech de Homböisch ze joon.“

Im Urfeyer Sack oberhalb Urfey soll die Juffer Vey gewohnt haben. Man hatte nicht gerne mit ihr zu tun; sie trieb viel Schabernack und Unfug und hatte ihren Spaß daran, den Leuten einen Schrecken einzujagen. Im ganzen Veytal ließ sie sich sehen, meistens sah man sie im Hombusch. Der Hombusch war ganz verschrien, und wer glaubte, ihr aus dem Wege zu gehen, dem trat sie gerade entgegen. Besonders an einem Tag im Jahr, dem Sophientag, war sie verrufen. Deswegen gilt an dem Tag der Spruch:
Aufgepaßt und nicht gelacht, heut is Allveyentag. An dem Tag scheuten sich die Leute, durch den Hombusch zu gehen.


Ze bang de Pief aanzemaache

„Ne Man us Wiile, dä dökes von Wiile noo Mächenich jeng, hät se ens als aal Möönche on ens als schöne Jufe jeseen. Ne Man us Eveschem wel se dökes als Has jeseen han. Dea woe su bang vüe de Has, dat hea nii em Homböisch woochte, de Piif aanzemaache. Vel Lök wele se als Rii jeseen han.
De Jufevai aht sebe Dööchte. Jede joof se ne bestemte Wonsetz. Dovon sole dii Name Uevai, Isevai, Vaimöl, Borechvai, Katzvai, Satzvai on Vainau entstande sen.“ 6

Ein Mann aus Weiler, der öfters von Weiler nach Mechernich ging, hat sie einmal als alte Frau und einmal als schöne Jungfrau gesehen. Ein Mann aus Iversheim will sie öfters als Hase gesehen haben. Der war so bange vor dem Hasen, daß er nie im Hombusch wagte, die Pfeife anzumachen. Viele Leute wollen sie als Reh gesehen haben.
Die Juffer Vey hat sieben Töchter. Jeder gab sie einen bestimmten Wohnsitz. Davon sollen die Namen Urfey, Eiserfey, Feyer Mühle, Burgfey, Katzvey, Satzvey und Veynau entstanden sein.


Die Fee erschien um Mitternacht

Wilhelm Betram berichtete von der Juffer Vey wie folgt:

„Ne Man namens Kau us Kirchem hät als Bäkejesell en Mächernich jeärbet. Dökes jenk'e des samsdaas oovens noo Huus. Öm 12 Ue jenau köt de Jufevai. Eenes samsdaas oovens köt hea wede vo Mächenich. Wii hea en et Wolefslauch köt, wo de Kiifere sen, do köt de Jufevai eraanjewalz dörech de huu Däne. Se woe su jrues wii de Bööm, on de Bööm kraachte, als wen se al veele. Wii hea sondaas oovens zerökkoom, stonde de Däne do. Dat leet dea sich net afkale. Dea jloov stiif on fas doraan, hea woe dovon net afzubrenge.“

Ein Mann namens Kau aus Kirchheim hat als Bäckergeselle in Mechernich gearbeitet. Öfters ging er des samstags abends nach Hause. Um genau 12 Uhr kommt die Juffer Vey. Eines samstags abends kommt er wieder von Mechernich. Als er in das Wolfsloch kommt, wo die Kiefern sind, da kommt die Juffer Vey durch die hohen Tannen herangezogen. Sie war so groß wie die Bäume, und die Bäume krachten, als wenn sie alle umfielen. Als er sonntags abends zurückkam, standen die Tannen dort. Das ließ er sich nicht ausreden. Der glaubte unbeirrbar daran, er war davon nicht abzubringen.


Der Veybach war die Grenze

„Dii Vaie dea woere fönef: Satzvai, Iisevai, Uevai, Katzvai, Borechvai 7. Do hate dii ie Onwäse jedreve on dodörch han dii iere Name kreeje. On dä Vaibaach dat woe dii Jrenz, wo dii erömhaselierte. Wat dii jemaat han, wees me net, bloos dat et Jespenste woere, dii lans die Bach eropjenge.“

Die Veyen waren fünf: Satzvey, Eiserfey, Urfey, Katzvey, Burgfey. Da hatten die ihr Unwesen getrieben, und dadurch haben die (= die Orte) ihren Namen erhalten. Und der Veybach war die Grenze des Gebiets, in dem sie sich herumtrieben. Was die gemacht haben, weiß man nicht, bloß daß es Gespenster waren, die entlang des Baches heraufgingen.

Beim Lesen dieser Erzählungen wird man zunächst überrascht festgestellt haben, wie sehr sich in der Vorstellung der Menschen der Charakter der ursprünglich wohltätigen Juffern im Laufe der überaus langen Zeiträume nur mündlicher Überlieferung verändert hat. Man muß aber bedenken, daß Sagen, wenn sie auch an einen wirklichen Anlaß anknüpfen, in freier Phantasie nicht nur umgestaltet und ausgeschmückt wurden, sie waren auch nicht an ihn gebunden. So konnte es dazu kommen, daß die Juffern manchmal sogar als Wesen geschildert wurden, die sich einen Spaß daraus machen, Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen. Dies steht ganz im Gegensatz zu anderen Juffernsagen im Dürener und Jülicher Land, in denen sie nach wie vor als gute Feen auftreten. Kein Zweifel, die Juffer Vey ähnelt in den Sagen, wie sie in Breitenbenden und Vussem wiedergegeben wurden, einer gespensterhaften Erscheinung, und in einem Fall werden sie und ihre Begleiterinnen vom Erzähler sogar ausdrücklich als Gespenster bezeichnet. Und wenn man sogar meinte, sie auch in der Gestalt eines Hasen oder eines Rehes gesehen zu haben, so erinnert dies schon sehr aus Erzählungen von nächtlichen Spukgeistern, die überall in der Eifel ihr Unwesen getrieben haben sollen. Dennoch kann aber kein Zweifel daran bestehen, daß auch diese Sagen zum echten Volksgut gehören; denn in ihnen werden - wie in der übrigen Sagenwelt des Veybachtales - die Verhältnisse, in denen die Menschen früher gelebt haben, oft deutlich erkennbar. Vor allem aber geben sie Aufschlüsse über die Denk- und Empfindungsweise unserer Vorfahren in längst vergangenen Zeiten.


Anmerkungen

  1. Im ehemaligen Regierungsbezirk Aachen ist die Schreibweise „Fey“ üblich; im ehemaligen Regierungsbezirk Köln führen dagegen Bach, Orte, Wohnplätze und Flurbezeichnungen ein „v“ im Namen. Diese in beiden Bereichen jeweils üblich gewordene und von den Behörden übernommene Schreibweise ist, da sie sich rein zufällig ergeben hat, ohne Bedeutung. In dieser Abhandlung wurden Juffer Vey und Veybach einheitlich mit „v“ geschrieben.

  2. Vgl. Semmler, W., Quellen und Grundwasser in der nordöstlichen Eifel. In: Verhandlungen des Naturhistorischen Vereins der preußischen Rheinlande und Westfalens, Siebenundachtzigster Jahrgang, 1930, Bonn 1931, S. 191

  3. Hochgürtel, G., Immer Ärger mit Zwergen und Hexen. In: Kölner Stadtanzeiger, Euskirchener Land, Nr. 299/EN 13, Weihnachten 1986

  4. Die Gewährsleute waren: Andreas Kessel, geboren 1876, gestorben 1969 im 93. Lebensjahr; Jakob Mundt, geboren 1876, gestorben 1975 im 100. Lebensjahr.

  5. Der Hennesberg ist eine Anhöhe am Nordwestrand des Moores, der gegenüber sich heute das über Satzvey hinaus bekannte Moto-Cross-Gelände befindet, von dem sie durch die Kreisstraße 38 getrennt wird.

  6. In den Aufzeichnungen von Hoffmann ist von sieben Töchtern der Juffer Vey die Rede, aber nur sechs werden namentlich aufgeführt. Es fehlt Urfey, das im überarbeiteten Text nachgetragen wurde.

  7. Es wird zwar von fünf Feen gesprochen, von denen die Orte ihren Namen erhalten haben sollen, aber nur vier werden in den Aufzeichnungen genannt. Der Text wurde deshalb um das vermutlich fehlende Eiserfey ergänzt.


Wichtigste Quellen

Bierekoven, J., Matronenverehrung, ein uralter Kult. In: Heimatkalender Kreis Euskirchen 1967
Henßen, G., Sagen, Märchen und Schwänke des Jülicher Landes. Aus dem Nachlaß Heinrich Hoffmanns herausgegeben und durch eigene Aufzeichnungen vermehrt. Bonn 1955
Henßen, G., Rheinisches Volkstum, Schriftenreihe zur Einführung in die Volkskunde der Rheinlande. 2. Heft, Rheinische Volksüberlieferung in Sage, Märchen und Schwank. Düsseldorf, o.J.
Lange, S., „Erzähle mir bloß keine Märchen!“. In: Jahrbuch des Kreises Euskirchen 1984
Wilpert, G., Sachwörterbuch der Literatur. Stuttgart 1969
Wrede, A., Eifeler Volkskunde, Frankfurt am Main 1983

Kreis Euskirchen Jahrbuch 1992

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