wingarden.de - Die Kelten in Wingarden

Über die Herkunft der ersten Weingartener Bewohner


16. Januar 2002

Wer waren die ersten Wingardener

Sieht man einmal von den Jägern der Steinzeit ab, kann man ab etwa 400 v. Chr. erstmals von den ersten Wingardern sprechen. Die Perionden seien hier vorweg vereinfacht angeführt.

1. Das keltische Wingarden von ? bis 53 v. Chr.
2. Das römische Wingarden von 51 v. Chr bis etwa 453 n. Chr
3. Das fränkische Wingarden ab etwa 453 n. Chr

Da sich die Kelten und Germanen im hiesigen Raum durch das Vordringen der Germanen langsam vermischten, kann man ab Beginn der Römerherrschaft vom römisch-germanischen Weingarten sprechen. 417 drangen salische und ripuarische Franken unter ihrem Führer Theodomer 417 in Trier ein. Der Sohn König Clodio, residierte bei Moers auf seinem Hof in Espargium (Asberg). Seit dieser Zeit kennen wir die Einteilung in Gaue, wie die von Zülpich, Jülich, Köln, Ahr, Eifel, Ardennen. 436 eroberten die Römer noch einmal unter Aetiums das Gebiet zurück, wurden jedoch bald von den Hunnen bedrängt. Es gab Bündnisse zwischen Franken, Westgoten und Römern, die Hunnen zurückzudrängen. 453 nach Christus wird der salische Franke Merowech, der Sohn von Clodio, nach dem die Merowinger benannt wurden, König. Ab hier läßt sich von fränkisch-germanischen Weingarten sprechen. Nach den Frankenkönigen herrschten im Kölner Raum die Salier und schließlich die Sachsenkönige. Bald ließ sich keine Einteilung nach Stämmen mehr vornehmen. Kleinere Fürstentümer und Bistümer traten an die Stelle der Stämme.

Bereits in der Jungsteinzeit - 5.000 - 2.000 vor Christus - betrieb der Mensch schon Ackerbau und begann mit der Viehhaltung. Nach dem Hund wurden schließlich Ziege, Schaf, Schwein, Rind und letztendlich das Pferd als Haustier gehalten und genutzt. Rad und Pflug wurden erfunden und nach erfolgter Brandrodung stand dem Ackerbau nichts mehr im Wege. Hatte der Mensch während der Steinzeit in Höhlen gehaust, in der Mittelsteinzeit in Zelten aus Tierfellen und in einfachen Hütten, so baute er in der Jungsteinzeit schon Holzhäuser. Es entstanden Siedlungen, Erdwerke und Befestigungen. Aus dieser Zeit stammen die keltischen Befestigungen in der Eifel, wobei der Keltenring bei Kreuzweingarten an der Nordgrenze zum Rheinland hin lag.

Sowohl Kelten als auch Germanen übernahmen von den Jungsteinzeitmenschen die Formen der Viehhaltung wie Ziegen-, Schaf-, Schweine-, Rinder- und Pferdehaltung und des Ackerbaus. Der wesentliche Unterschied zu den Menschen der Vorzeitkultur lag in den Sozialstrukturen, die auf einer Führer- oder Adeligenschicht beruhten. So wird von den Kelten berichtet, daß sie so etwas wie ein repräsentatives Wesen hatten und von Fürstensitzen aus die Dörfer und Siedlungen regierten. Es ist durchaus möglich daß Wingarden direkt am keltischen Ringwall gelegen, eine höhere Rangordnung der umliegenden Keltendörfer einnahm. Markant ist die Lage des Burgbergs mit seiner keltischen Befestigungsanlage am Eifelnordrand. Die Kelten waren Ackerbauern und Viehzüchter und beherrschten die Kunst des Eisenschmiedens. Der Eisenbergbau in der Eifel geht auf keltische Anfänge zurück. Man stellte Tonwaren her und kannte Goldschmuck und Münzen.

Frühkeltische Siedlungen wiesen Fürstenkult und Grabstättenkult auf, während die neuere keltische Kultur nach dem Niedergang der Hallstätter Kultur ähnliche Sozialsturkturen besaß wie die Germanen. Wingarden lag im Norden des Kerngebietes direkt am Eifelrand. Kulturell bzw. völkisch gesehen steht die Eifel und somit Wingarden näher den Schweizern, Ostfranzosen oder Österreichern, als den Norddeutschen. Da die Germanen hauptsächlich östlich der Elbe und im norddeutschen Raum angesiedelt waren, läßt sich der Bereich zwischen der Eifel und dem Teutoburger Wald als von beiden Kulturen beeinflußt ansehen.



Zeitalter

Entwicklungsperiode

20.000 - 10.000 v. Chr.

Eiszeit

Bis 2.000 v. Chr.

Jüngere Steinzeit

2.000 v. Chr

Beginn der Bronzezeit - Nachweis von Siedlungen seßhafter Bewohner

1.600 - 1.200 v. Chr.

Bronzezeit

1.200 - 800 v. Chr

Bronzezeit - Urnenfelder Kultur

800 - 500 v. Chr

Ältere Eisenzeit - Die ersten Kelten leben um 750 v. Chr.

500 - 50 v. Chr

Jüngere Eisenzeit - Latènezeit - Kelten beherrschen das nichtgermanische Europa

50 v. Chr - 480

Römisches Wingarden

Ab ca. 480

Fränkisches Wingarden



Kurzabriß - Die Entwicklung der Kelten in Europa


Zum erstenmal werden Kelten im 6. Jahrhundert v. Chr. in griechischen Schriften erwähnt. Sie lebten zwischen Alpen und Atlantik. Später breiteten sie sich von Mittel- und Nordportugal bis Rumänien aus. Zum Kerngebiet gehörten jetzt ebenso die Eifel und Teile des Rheinlandes, neben Süddeutschland und der Schweiz. Später gab es Ausdehnungen nach Britannien, Spanien und Italien, sogar bis Kleinasien. Mit dem Erstarken der Römer begann der Rückgang der Kelten. Gleichzeitig verloren sie in ihre Macht in Kleinasien, den Donauländern und Spanien. 51 v. Chr. wurden die letzten Kelten besiegt. Sie zogen sich in die Bretagne, Wales und Schottland zurück. Im Rheinland vermischten sie sich mit den nachrückenden Germanen unter der Herrschaft der Römer.

H.K.



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