Wer waren die ersten
Wingardener
Sieht man einmal von den Jägern der
Steinzeit ab, kann man ab etwa 400 v. Chr. erstmals von den ersten
Wingardern sprechen. Die Perionden seien hier vorweg vereinfacht
angeführt.
1. Das keltische
Wingarden von ? bis 53 v. Chr. 2. Das römische
Wingarden von 51 v. Chr bis etwa 453 n. Chr 3. Das
fränkische Wingarden ab
etwa 453 n. Chr
Da sich die Kelten und Germanen im
hiesigen Raum durch das Vordringen der Germanen langsam
vermischten, kann man ab Beginn der Römerherrschaft vom
römisch-germanischen Weingarten
sprechen. 417 drangen salische und ripuarische Franken unter ihrem
Führer Theodomer 417 in Trier ein. Der Sohn König
Clodio, residierte bei Moers auf seinem Hof in Espargium (Asberg).
Seit dieser Zeit kennen wir die Einteilung in Gaue, wie die von
Zülpich, Jülich, Köln, Ahr, Eifel, Ardennen. 436
eroberten die Römer noch einmal unter Aetiums das Gebiet
zurück, wurden jedoch bald von den Hunnen bedrängt. Es
gab Bündnisse zwischen Franken, Westgoten und Römern,
die Hunnen zurückzudrängen. 453 nach Christus wird der
salische Franke Merowech, der Sohn von Clodio, nach dem die
Merowinger benannt wurden, König. Ab hier läßt
sich von fränkisch-germanischen
Weingarten sprechen. Nach den Frankenkönigen
herrschten im Kölner Raum die Salier und schließlich
die Sachsenkönige. Bald ließ sich keine Einteilung nach
Stämmen mehr vornehmen. Kleinere Fürstentümer und
Bistümer traten an die Stelle der Stämme.
Bereits
in der Jungsteinzeit - 5.000 - 2.000 vor Christus - betrieb der
Mensch schon Ackerbau und begann mit der Viehhaltung. Nach dem
Hund wurden schließlich Ziege, Schaf, Schwein, Rind und
letztendlich das Pferd als Haustier gehalten und genutzt. Rad und
Pflug wurden erfunden und nach erfolgter Brandrodung stand dem
Ackerbau nichts mehr im Wege. Hatte der Mensch während der
Steinzeit in Höhlen gehaust, in der Mittelsteinzeit in Zelten
aus Tierfellen und in einfachen Hütten, so baute er in der
Jungsteinzeit schon Holzhäuser. Es entstanden Siedlungen,
Erdwerke und Befestigungen. Aus dieser Zeit stammen die keltischen
Befestigungen in der Eifel, wobei der Keltenring bei
Kreuzweingarten an der Nordgrenze zum Rheinland hin lag.
Sowohl
Kelten als auch Germanen übernahmen von den
Jungsteinzeitmenschen die Formen der Viehhaltung wie Ziegen-,
Schaf-, Schweine-, Rinder- und Pferdehaltung und des Ackerbaus.
Der wesentliche Unterschied zu den Menschen der Vorzeitkultur lag
in den Sozialstrukturen, die auf einer Führer- oder
Adeligenschicht beruhten. So wird von den Kelten berichtet, daß
sie so etwas wie ein repräsentatives Wesen hatten und von
Fürstensitzen aus die Dörfer und Siedlungen regierten.
Es ist durchaus möglich daß Wingarden direkt am
keltischen Ringwall gelegen, eine höhere Rangordnung der
umliegenden Keltendörfer einnahm. Markant ist die Lage des
Burgbergs mit seiner keltischen Befestigungsanlage am
Eifelnordrand. Die Kelten waren Ackerbauern und Viehzüchter
und beherrschten die Kunst des Eisenschmiedens. Der Eisenbergbau
in der Eifel geht auf keltische Anfänge zurück. Man
stellte Tonwaren her und kannte Goldschmuck und
Münzen.
Frühkeltische Siedlungen wiesen
Fürstenkult und Grabstättenkult auf, während die
neuere keltische Kultur nach dem Niedergang der Hallstätter
Kultur ähnliche Sozialsturkturen besaß wie die
Germanen. Wingarden lag im Norden des Kerngebietes direkt am
Eifelrand. Kulturell bzw. völkisch gesehen steht die Eifel
und somit Wingarden näher den Schweizern, Ostfranzosen oder
Österreichern, als den Norddeutschen. Da die Germanen
hauptsächlich östlich der Elbe und im norddeutschen Raum
angesiedelt waren, läßt sich der Bereich zwischen der
Eifel und dem Teutoburger Wald als von beiden Kulturen beeinflußt
ansehen.
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Zum erstenmal werden Kelten im
6. Jahrhundert v. Chr. in griechischen Schriften erwähnt. Sie
lebten zwischen Alpen und Atlantik. Später breiteten sie sich
von Mittel- und Nordportugal bis Rumänien aus. Zum Kerngebiet
gehörten jetzt ebenso die Eifel und Teile des Rheinlandes,
neben Süddeutschland und der Schweiz. Später gab es
Ausdehnungen nach Britannien, Spanien und Italien, sogar bis
Kleinasien. Mit dem Erstarken der Römer begann der Rückgang
der Kelten. Gleichzeitig verloren sie in ihre Macht in Kleinasien,
den Donauländern und Spanien. 51 v. Chr. wurden die letzten
Kelten besiegt. Sie zogen sich in die Bretagne, Wales und
Schottland zurück. Im Rheinland vermischten sie sich mit den
nachrückenden Germanen unter der Herrschaft der Römer.
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