Das Romanische Haus in Bad Münstereifel


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Das seit 1941 im Eigentum der Stadt Bad Münstereifel befindliche Romanische Haus Langehecke 6 wurde durch die Initiative des Landeskonservators und der Stadt in den Jahren 1960 - 1965 von Grund auf restauriert.

Innerhalb der Stiftsimmunität gelegen, diente es seit seiner Erbauung im Jahre 1167 einem der Stiftsherren oder auch Kanoniker gennanten Geistlichen des Stiftes „St. Chrysanthus und Daria“ als Wohnung.

Baubeschreibung:

Das Romanische Haus ist ein zweigeschossiges Traufenhaus (10,30 m x 12 m), dessen westliche Hälfte ganz und in der östlichen Hälfte im Bereich des ehemaligen Eingangs mit einem Tonnengewölbe unterkellert ist. Im gewölbten Kellerraum befanden sich zwei Vorratsmulden sowie ein Brunnen, dessen Wasser sich durch eine Öffnung in der Decke im darüber liegenden Herdraum schöpfen ließ. Zwei kleinere, in der östlichen Haushälfte gelegene Kellerräume dienten im Mittelalter als Viehhaltung.

Hürten-Heimatmuseum der Stadt Bad Münstereifel
Langenhecke 6, 53902 Bad Münstereifel



Im Erdgeschoß lagen neben der Küche mit dem großen Kamin zwei kleinere Kammern und der Eingangsraum, der von der Giebelseite über eine Vortreppe erreichbar war.

Der Hauseingang ist heute noch an der Südwand des Treppenhauses erkennbar. Von hier öffnete sich vermutlich ein Durchlaß zur außen angebauten Geschoßtreppe.

Diese Treppe führt in den mittleren der drei Räume an der Ostseite des Obergeschosses. Von hier aus gelangte man durch eine Tür in die große Wohnhalle, die dem Stiftsherrn wohl einstmals als Festsaal diente. Ihr Licht empfing sie von drei Setien durch undbogige Arkadenfenster mit Mittelsäule, die bei schlechter Witterung durch mit Pergament bespannte Holzrahmen verschlossen werden konnten.

Die geräumige Hallenwirkung des Dachstuhls beruht auf der für die romanische Zeit charakteristische Dachkonstruktion aus einzelnen, in sich gebundenen Sparrenpaaren, die aufgrund des vorgefundenen Bestandes neu erstellt werden konnten.



Datierung

Einen anhalt für eine Datierung des stattlichen steinernen Wohnhauses gaben die Rundbogenfenster mit Mittelsäule und die Gesimsprofile. Die danach ermöglichte stilistische Ansetzung in die Mitte des 12. Jahrhunderts fand eine wissenschaftlich einwandfreie Unterstützung durch die Untersuchung von Holzproben nach der Methode der Jahresringzählung (Dendrochronologie). Als Fällungszeit der Bauhölzer konnte das Frühjahr 1167 ermittelt werden. Die saftfrischen Eichenhölzer sind sofort nach dem Fällen bearbeitet und verbaut worden.

Die gelungene Restaurierung hat der Stadt Bad Münstereifel ein ideales Kulturhaus beschert, in dem seit 1975 das Hürten-Heimatmuseum der Stadt Bad Münstereifel beheimatet ist. Die Kenntnis der frühen städtischen Steinhäuser ist mit diesem Beispiel erheblich vermehrt worden.

Heimatmuseum und Langenhecke




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