Weitere Splitter eines Besuches der Kakushöhle

Im Verlauf der Recherchen zu den Wingardener Kelten kristallisiert sich immer mehr heraus, daß es am Rande der Nordeifel einige besondere Keltenzentren gab:

1. Keltenoppidum in Euskirchen-Kreuzweingarten
2. Abschnittswall und keltische Eisenschmelze in Dreimühlen
3. Abschnittswall bei Kreuzau-Winden

In diesen Orten frühester Besiedlung finden sich auch interessante nachfolgende Geschichtsperioden. Ganz in der Nähe von Dreimühlen findet sich die Weyerer Kirche, die nachgewiesenermaßen auf einem keltischen Vorgängergebäude steht. Da oftmals die Nachweise megalithischer oder vorkeltischer Kulturen fehlen, sind solche Orte von hohem Wert. Die fränkischen Eroberer zerschlugen alles, was keltisch war und von Weyer wird berichtet, daß sogar die Kirche den Matronenstein von Weyer vor der Willkür der Franken schützte, indem man den Matronenstein umdrehte und als Altarstein benutzte. Dadurch entkam er dem Zerstörungswerk und wurde für die Nachwelt erhalten.


Matronenstein von Weyer - Nachbildung
23. Mai 2003 - 18.02 Uhr

Weyer selbst kommt eine mehrfache Bedeutung zu. Durch den Nachweis eines ehemaligen keltischen Versammlungsortes oder Tempels am Standort der Kirche rückt es mit seinen Erzschmelzen und Keltengräbern der näheren Umgebung in die Position eines frühkeltischen Zentralortes, wahrscheinlich der zentrale keltische Ort der Nordeifel für einen Umkreis von ca. 100 km.

Die von Wilhelm Brüll gemachten radioästhetischen Untersuchungen decken sich mit denen anderer Keltenforscher, auch an anderen Orten. Kelten bauten ihre Heiligtümer, Tempel und Versammlungsorte an markanten oder zentralen Stellen, wie Felsvorsprüngen oder Bergrücken und bauten in der Nähe ihre Befestigungen. Es war auch eine Frage der Führung eines Volkes, daß eine zentrale Persönlichkeit wie König oder Priester an einer emporgehoben Stelle saß und der Bittende, Untergebene oder Beklagte an anderer ungünstigerer Stelle vor ihm niederkniete.

Die oftmals bezichtigte Rolle der Kirche als Bekämpfer des Heidentums stimmt nicht unbedingt für die Eifel und Voreifel. Die keltische Religion wurde teilweise sogar von den Römern geduldet. Erst durch das Vordringen der Germanen, sprich Franken, begann die Christianisierung in größerem Umfange. Vielleicht liegt hier eine der Lügen unserer Geschichte begraben?

Weyer, auch ein Ort zum Nachdenken.


Das alte Pflaster vor der Kirche zu Weyer
23. Mai 2003 - 18.50 Uhr




Hier hat einmal alles angefangen - Der Eingang zur Kakushöhle
23. Mai 2003 - 17.22 Uhr

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