Die Ausgrabung des Ringwalls

Provinzialmuseum Bonn Jahresbericht 1928

Die Ausgrabung eines vorrömischen Ringwalles bei Weingarten, Kreis Euskirchen, über welche schon in den Jahresberichten für 1921, 1923 und 1926 gehandelt worden ist, wurde an zwei Stellen weitergefördert. Einmal wurde an der Nordostseite des Außenwalles und Grabens eine Torstelle gefunden und untersucht. Der Wall war dort unterbrochen und die Wallköpfe waren mit Holzverschalungen eingefaßt, deren Pfostenlöcher noch vorhanden waren. Zwei mächtige Pfosten von 52 bzw. 58 cm Durchmesser, die 2,55 m von einander entfernt standen, flankierten offenbar den Eingang. Eine Menge unregelmäßig stehender kleiner Pfosten in dem Zwischenraum rührten vermutlich von einer Verrammelung des Eingangs her. Der Graben lief zwar vor dem Eingang durch, war aber dort erheblich schmäler und seichter als sonst und muß überbrückt gewesen sein. Ein Pfostenloch in der Grabensohle kann von der Überbrückung herrühren.

Dann wurden an einer geeigneten Stelle lange Schnitte durch das Innere der Umwallung gemacht, um die Frage etwaiger Innenbauten zu beantworten. Etwa 60 m vom nördlichen Wall entfernt fand sich tatsächlich auf einer Strecke von 37 m Länge eine große Menge von Pfostenlöchern und Holzbautengräbchen, welche sich auch zum Teil schon zu rechteckigen Bauten zusammenfügen, ohne daß vorläufig bei der Schmalheit des diesmal zur Verfügung stehenden Geländes etwas Ganzes hätte erreicht werden können. Immerhin ist das Vorhandensein von Holzbauten im Innern des Ringwalles unzweifelhaft festgestellt. Die von den Museumsbeamten geleitete Ausgrabung wurde durch Zeichner Wieland vermessen. Vorarbeiter war J. Krämer.


Karte aus: Aufsatz zum Ringwall „Alter Burgberg“ bei Kreuzweingarten von H. J. Joachim im Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern - Nordöstliches Eifelvorland - Euskirchen - Bad Münstereifel - Blankenheim - Teil 2: Exkursionen - Verlag Philipp von Zabern . 6500 Mainz / Rhein - Band 26 - herausgegeben vom Römisch-Germanischen Zentralmuseum Main in Verbindung mit dem Nordwestdeutschen und dem West- und Süddeutschen Verband für Altertumsforschung - 1974

Text aus: Provinzialmuseum Bonn, Jahresbericht, S. 144, 145
Sammlung Reiner Krause, Rheder

Edition wingarden.de 24. 2. 2003 - H.K.

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