Der Altar von Oberderdingen

Im Jahre 2002 finden in einigen Steinbrüchen im näheren Umkreis von Maulbronn, Sternenfels und Kürnbach Ausgrabungen statt, die zum Zwecke des Nachweises vorzeitlicher Zeugnisse dienen sollen.

Das allgemeine Fehlen von megalithischen Funden und die systematische Zerstörung durch Raubbau oder Kulturverdrängung läßt nur schwer Schlüsse über die Ursprünge unsere Kultur angefangen zur Hallstattzeit über die Kelten- und Germanenwelt zu. Die gleichförmig anmutenden Gottheiten von Kelten und Germanen und ihre Kultstätten wurden nach und nach durch christliche Synonyme ersetzt. Vieles an Wissen um die Natur, das einfache Leben, die Verbundenheit mit der Schöpfung und die Ordnung der einstigen Welt gingen verloren.

Heidnische Rituale und Opferstätten sind heute ebenfalls noch in esoterischen Kreisen bekannt. Sie werden von der Kirche mit Recht verurteilt, wenngleich das Fehlen der baulichen Zeugnisse wie Altäre, Kultstätten und mystischen Standorten zu bedauern ist. Teilnahme an Kulthandlungen und Wallfahrten wurden durch Gottesdienst und christliche Prozessionen ersetzt. Und so finden sich nur wenige Zeugnisse aus diesem Umfeld.

Der Altar von Oberderdingen kennzeichnet sich durch einen schrägen Opfertisch aus, umgeben von reliefartig anmutenden Felsenformen. Vielleicht ein mystischer Ort unserer Vorfahren, mit einer anderen Welt in Verbindung zu treten. Fast wie ein ehemaliger Abstieg zu einem Brunnen oder einer Quelle, an der einst ein Drache lebte.

Hierbei erinnert die schräge Altarplatte mit Sockel und dem Gang davor an den Felsenkeller der Altburg in Hunsrück, wo man sich ebenfalls die schräge Abstufung, hier allerdings mit nebenliegender Treppe, nicht erklären kann.

Hinten links befindet sich ebenfalls im sogenannten Felsenkeller in Bundenbach-Altburg ein Gang mit schräger Felsanordnung, deren Sinn man sich nicht erklären kann.

Die Ausgrabungen im Jahre 2002 in Oberderdingen, Maulbronn und Umgebung finden ausschließlich auf privater oder ehrenamlicher, vereinsmäßiger Basis im Rahmen der Kelten- und Vorzeitforschung statt. Zum Personenkreis der Heimat- und Kulturfreunde befinden sich an anderen Stellen Angaben.

Zu den Exkursionen in die Kelten- und Vorzeit
Zur Buchvorstellung: „Unsere Dorfsteinbrüche“
© Copyright
Zur Startseite wingarden.de