Die Querkele

In der Querkeshöhle des Staffelberges wohnten einst kleine Wesen, Querkele genannt. Sie waren hilfreich und freundlich zu jedermann. Bei den Menschen waren sie gern gesehene Gäste, denn sie verrichteten manche Arbeit, halfen bei Krankheiten und wußten Rat bei allen schwierigen Aufgaben.

Am liebsten kamen die Querkel in die Dörfer an den Tagen, an denen die Bäuerinnen Klöße kochten. Denn die rohen Kartofelklöße, heute noch eine fränkische Spezialität, waren das Leibgericht der kleinen Wichte. Weil sie die Klöße gar zu gern aßen und nicht genug davon kreigen konnten, stahlen sie sich manchmal sogar einen aus dem Kochtopf. Die Frauen wußten dies und duldeten es stillschweigend, hatten sie doch auch manchen Vorteil von den Querkeln.



Ergänzungsfoto: In geheimnisvollen Steinbrüchen fanden sich noch in grauer Vorzeit Eingänge zu den unterirdischen Reichen der Zwergen, im Raume Staffelstein Querkele genannt.

Eine geizige Bauersfrau aber gönnte den Querkeln die Gabe nicht und so zählte sie ihre Klöße ab, ehe sie in den Topf eingelegt wurden. Die Querkele merkten dies sogleich und blieben den menschlichen Wohnungen fern.

Eines Tages hörte man ein Wehklagen vom Staffelberg her und in der gleichen Nacht zogen die guten Zwerge vom Staffelberg fort. Sie verließen mit Sack und Pack ihren Berg und zogen hin zum Maintal. Als sie bei Hausen das Mainufer erreichten, ließen sie sich vom Fährmann über den Fluß setzen. Sie zogen wortlos den Banzberg hinauf und wurden nie mehr gesehen.

Entnommen:

Der Staffelberg - Wahrzeichen Frankens von Sigrid Radunz
Touristische Kurzinformation zum Staffelberg, Kurverwaltung Bad Staffelstein

Die geheimen Tunnel der Eifel
Zu den Exkursionen in die Kelten- und Vorzeit
Zur Buchvorstellung:
Unsere Dorfsteinbrüche“
©
Copyright
Zur Startseite wingarden.de