Die Sommerhälde bei Maulbronn-Schmie



Der Abbau von Steinen kann je nach Region oder Lage unterschiedlich sein. Verfügt der Steinbruchbesitzer nicht über genügend freiliegendes Gelände, so verfüllt er den übriggebliebenen Schutt an den bereits abgebauten Stellen. Das, glauben die Archäologen, soll die Ursache sein, warum sich innerhalb mancher Steinbrüche mauergestützte Abraumhalden befinden, die von den Arbeitern oftmals zu pyramidenartigen Gebilden aufgetürmt worden zu sein scheinen. Doch hier setzen die Cairnforscher an. Warum sollen die Steinbrucharbeiter abertausende Tonnen Material, das nach Freilegung der Innenstruktur gar kein Abraum, sondern trocken gesetztes Mauerwerk ist, mühselig bis auf 8, 12 oder sogar 20 m Höhe aufgetürmt haben, wenn es viel einfacher war, den angeblichen Schutt gleich hinter sich den Abhang hinunter zu werfen? Die von den Cairnforschern untersuchten Steinbrüche sind alle mit angeblichen Abraumhalten, in Wirklichkeit megalithischen Cairns, ausgefüllt.

Die regulären Steinbrüche der Gegend aber sind allesamt völlig leer geräumt. Der Schutt wurde tatsächlich die angrenzenden Berghäng hinuntergeworfen, z.B. im heute noch aktiven Natursteinwerk in Mühlbach. Diese Schuttberge bilden heute ein statisches Problem. Da sie sehr instabil sind, ist es nicht einmal möglich dort Waldungen anzupflanzen. Die von den Cairnforschern untersuchten Objekte dagegen sind äußerst stabil und heute noch sehr steil. Würde es sich um Abraumhalden handeln, währen sie schon längt infolge der ständigen Regenfälle hierzulande in sich zusammengesackt.

Entlang eines Wirtschaftweges läßt sich die Umfassungsmauer eines Gebildes erkennen, das der Cairnforscher Walter Haug als megalithzeitlichen Langcairn betrachtet.


Solche Langcairns finden sich vorwiegend in der Bretagne und entstammen der gleichen Epoche wie die bei uns bekannten Hünengräber.


Zwischen zwei großen Cairns, die für den unbefangenen Betrachter wie Schutthalden wirken, windet sich der Eingang zum Steinbruch


Eingestürzte Grabkammer


Ungern werden die unschönen Seiten der Vergangenheit beleuchtet. Arbeiteten in den Steinbrüchen besiegte Feinde, Unfreie, Sklaven? Wurden sie unter unwürdigen Verhältnissen in gefängnisartigen Zellen untergebracht. Vielleicht waren die Kammern die Unterkünfte von Arbeitssklaven, bevor sie zu Bestattungszwecken verwendet wurden?

Grundriss eines Rundcairns mit Grab


Digitalfotos 11. 9. 2002 - 14.00 - 15.00 Uhr


Überall scheinen die angeblichen Abraumberge mit kleinen Einfassungsmauern versehen. An anderen Stellen des Steinbruches muten die Mauern wie Zeugnisse aus einer alten versunkenen Kultur.


Verschlossene Kammer von Maulbronn-Schmie


Dieser etruskische Grabhügel bei Cerveti und der Stufencairn bei Dissignac (unten) bei Saint Nazaire vermitteln einen Eindruck in die Bauweise solcher Anlagen.

Illustrationsmaterial bretonische, etruskische Cairns und Grundrisse - Sammlung Walter Haug



Zu den Exkursionen in die Kelten- und Vorzeit
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Unsere Dorfsteinbrüche“
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