Der Staffelberg bei Staffelstein
Vor etwa 7.000 Jahren soll der Staffelberg bereits besiedelt gewesen sein. In der Zeit der Bandkeramik spricht man von einer kleinen Siedlung. 1500 Jahre später, spricht man von einer Siedlung der Michelsberger Kultur, 2000 v.Chr. von einem kleinen Lager der Schnurkeramiker. Es folgten frühkeltische Siedlung und frühkeltischer Burgenbau um 600 v. Chr., in der Latènezeit, keltische Burg von 480 - 380 v.Chr. und schließlich ab 130 v. Chr. ein keltisches Oppidum. In dieser Zeit spricht man von einer keltischen Stadtanlage.
Der
bis in die heutige Zeit als geologischer Wanderweg genutzte Pilgerweg
- bereits in der Frühzeit angelegt
Jede Periode der
Vorzeit war in gewisser Weise repräsentativ vertreten und
heutige Betrachter würden kaum eine ehemalige keltische Stadt
auf dem nur mühevoll zu erreichenden Berg vermuten. Die
allgemein plötzlich auftretenden keltischen Hochkulturen im 7.
und 6. Jahrhundert v. Chr. muten manchen Betrachter zum Nachdenken.
Ein plötzlich aufgetretenes Druiden- bzw. Königsystem mit
Adeligen und scheinbar auch Sklaven scheint solche Anlagen geschaffen
zu haben.
Die auftauchenden Germanen und schließlich
das Christentum sollten offenbar die Spuren verwischen. Geschah hier
ein Eigriff in die Schöpfung? Und so kommt der Verdacht auf, daß
die riesigen Wallanlagen hier, wenn nicht generell, allgemein der
Machterhaltung gedient haben. Eine Art nördliches Rom, 500 Jahre
bevor die Römer kamen? Vergleiche mit China - der Tiger- bzw.
Drachenburg? Gab es Keltenfürsten mit der Macht eines
Gottkaisers? Wie anders sei der Untergang der Kelten bzw. deren
Integration in die Germanen- oder Römerwelt zu verstehen, wie
tief mag der religiöse Ursprung der Kelten des Staffelberges
sein, daß jahrhundertelang Prozession, Marien- und
Heiligenverehrung sich am Staffelberg erhalten haben.
So
nimmt also der Betrachter gerne Kenntnis von den damaligen
Wallanlagen, die sicher zum Schutz vor Feinden gedient haben. Der
Feind scheint dann anschließend wohl das römische Imperium
gewesen zu sein. Von 350 an spricht man von einer germanischen Burg
mit Steinmauer.
Rekonstruktion
der Keltenbefestigung mit Originalsteinen
Die einzelnen
geschichtlichen Perioden mögen jeweils durch ihr jeweiliges
Bauwerk repräsentiert werden. Für einen Laien sind sie
jedoch äußerlich nicht zu erkennen. Man sieht lediglich
Reste eines keltischen Ringwalles auf halber Berghöhe und Reste
von ehemaligen Mauern am oberen Kamm. Auf dem Berg stand im 6. Jh. v.
Chr. eine Keltenburg und auf unteren Plateau lag einst um 100 v. Chr.
die keltische Stadt Menosgada.
Die
Besonderheit der geschichtlichen Tradition.
Der Staffelberg
verfügt über eine besondere Tradition: Zu fast allen
Perioden der Vor- und Keltenzeit sind Bauwerke und Nachweise von
Bedeutung erbracht worden. Im der christlichen Zeit gibt es seit dem
7. Jahrhundert die Adelgundisverehrung und seitdem entwickelte sich
eine bedeutende Wallfahrttradition. Wohl tausend Jahre galt der
Staffelberg als Wallfahrtsort und spielt auch in Bezug auf die Hl.
Kreuzverehrung eine Rolle. Besonders der Karfreitag zog magisch die
Pilger an.
Wegekreuz zu Beginn des
Wallfahrtweges
Zu
weiteren Zeugnissen der Wallfahrten zum Staffelberg
Für den Betrachter des Jahre 2002 bietet sich während
einer 3-stündigen Wanderung entlang eines geologischen
Lehrpfades hinauf zum Staffelberg ein Einblick in die einzelnen Fels-
oder Sandsteinschichten des Berges. Auch ein Botaniker kann auf
seltene Blumen verwiesen werden. Auffällig zur Septembermitte
die Blüten der Silberdistel inmitten der grasbewachsenen Hänge.
Digitalfotos
vom 13. September 2002 - 10.00 Uhr bis 12.20 Uhr
Zu
den Exkursionen in die Kelten- und Vorzeit
Zur Buchvorstellung: Unsere
Dorfsteinbrüche
©
Copyright
Zur
Startseite wingarden.de