Die Vordereifel 

Geschichtliches und Wanderungen von Joseph Pesch - 1901 

Ringwall und Villa Rustica Kreuzweingarten

Der Nordwall der Eifel weist solcher römischen Erdbefestigungen viele auf. In der Südwestecke der Hardt, heute "alte Burg" genannt, trifft man (einen Wallring, der sich eine halbe Stunde hinzieht und leicht zu verfolgen ist. 

Etwa 4oo m nördlich der Hardtburg liegt mitten in der Hardt ein sehr hoher, etwa 50 m langer Wall samt Graben, mit dem drei kleinere unter einander parallele, aber schier zu ihm laufende Wälle durch einen breiten Verbindungsgraben kommunizieren. Auf dem Steckelstein (Steckel: specula = Warte) sowie auf dem Hochturme finden sich auch deutlich erkennbare Erdbefestigungen vor, die auf römische Limesanlagen vielleicht zurück gehen.

Von den Villen aus Römerzeit, an denen, wie bereits oben erwähnt, unsere Gegend sehr reich war, finden sich an vielen Stellen mitunter bedeutende Reste. Da ist zunächst hervorzuheben die große römische Villa in Weingarten. In der Nähe der Schule hat man in den 8oer Jahren des vorigen Jahrhunderts die Überreste einer größeren römischen Villa ausgegraben. Bereits im Jahre 1851 war bei Ausgrabungen an dieser Stelle das Bruchstück eines Gladiatoren = Mosaikbodens gefunden worden, das ins Provinzial = Museum nach Bonn übergebracht wurde. Bei der späteren Offenlegung der Anlage zeigte es sich, daß in spätrömischer Zeit ein zweites Gebäude in das ältere erweiternd und verändernd hineingebaut und dadurch der erste ältere Bau demoliert worden war. Der große Wohnraum, welcher den Mosaikboden besaß, zeigte auch eine kostbare Wandbekleidung. Eine Wasserleitung durchlief das ganze Gebäude und bediente die Hausbäder. späteren Neubau fanden sich Wand- und Bodenheizungen für welche der Bodenfläche angelegtes Präfurnium sorgte. Im Spätherbst 1881 wurde ein zweiter Mosaikboden aufgefunden mit dem wiederkehrenden Motiv, des Amazonenschildes in dreifarbiger Ausführung, nämlich in Gelblichweiß, Blauschwarz und Ziegelrot. Auch ein reizendes gelblich Fontänenbassin von 1 m Durchmesser fand sich vor. Die äußere runde Wandung, wenig über der Bodenfläche ragend, umschloß eine innere durch Kreisabschnitte gebildete Rosette aus rosarotem Gußwerk. In ihrer Mitte war eine Rohröffnung für den emporsteigenden Wasserstrahl angebracht.

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