Im Jahre 1327 kauften die
Herren von Tomberg den Anteil des Stiftes an. In Urkunden des
Jahrhunderts wird der Umkreis, der mit dem alten pfalzgräflichen
Schlosse Thonaburg verbunden war, Wildbann genannt, später
das Ländchen Tomberg.
Aus einem Walde war die
Bewohnerschaft jener Dörfer des Prädium Flamersheim
hervorgegangen und der Wald blieb lange der Mittelpunkt ihrer
gemeinsamen Angelegenheiten. An das Waldgeding hatte sich alle
übrige Rechtspflege angeknüpft. Es fehlt daher nicht an
Zügen altertümlicher Sitte.
Das Lehen einer
ländlichen Gemeinde findet eben einen stillen Ausdruck in der
gemeinschaftlichen Nutzung der Wald und Weidemark, woran sich auch
zumeist der Begriff des Gemeindeverbandes ausgebildet hat. Daher
sind alte Waldweistümer, abgesehen von ihrem
rechtgeschichtlichen Werte, für die Ortsgeschichte lehrreiche
und anziehende Urkunden. Zustände, welche aller Überlieferung
vorangehen, treten zuweilen in noch erkennbaren Zügen vor
unser Auge und weisen oft auf das Entstehen der Ortschaften selbst
zurück. Immer spiegelt sich im langen Laufe der Zeit an der
Nutzungsweise von Mark und Wald die Richtung und der Gang des
Gewerbefleißes der Einwohnerschaft an.
So liefert
auch das Weistum des Flamersheimer Waldes viel Lehrreiches und
Anziehendes. Von den vier Förstern des Waldes soll der vierte
von dem Landesherrn bestellt und auf dem altherrschaftlichen
Schlosse unter dem Schornstein vereidigt werden. Strenge Strafe
trifft den Nichtberechtigten, welcher Holz zu fällen
unternimmt und in dieser Freveltat trotz des warnenden Verbotes
fortfährt: mit dem ersten Haue ruft er den Förster, mit
dem zweiten sieht er sich um, ob der Förster komme, mit dem
dritten verwirkt er fünf Mark Strafe, mit dem vierten Gut und
Leben. Wenn der Täter ein Knecht ist, der also wohl nicht für
sich, sondern für seinen Herrn gefrevelt, so wird er mit
einem Zehrpfennig, einem Weck in der Hand, des Landes
verwiesen. Sieht er sich dann um, will er Schöffenurteil, so
soll man ihn, obgleich Pferdeknecht, als den Herr der Pferde
betrachten.
Die Herren von Tomberg hatten Weideplätze
im Flamersheimer Walde verpachtet. Aus den dabei gebauten Hütten
entstanden nach und nach Dörfer, die ihre Benennung von den
Tieren erhielten, welche hier zur Weide gingen, so Schweinheim,
Büllersheim (Bullen=Rindvieh), Stotzheim
(Stuten.) |