Am östlichen Ausgange des
Dorfes auf den Ringsheimer Weg. Schloß Ringsheim und seine
Kirche sind weithin sichtbar und präsentieren sich sehr
schön. Nach einer Viertelstunde erreicht man Ringsheim.
Die
Burganlage ist von beträchtlichem Umfange. Die Weiher sind
noch teilweise erhalten. Das stattliche Herrenhaus besteht aus
einem zweistöckigen Mittelflügel, welcher an beiden
Enden von mächtigen Türme flankiert ist. In der Mitte
tritt ein Ausbau vor, den ein flacher Dreieckgiebel krönt.
Die Türme sind vier Stockwerke hoch, viereckig und mit
barocken Schieferhauben abgedeckt. In einem der Türme hängt
eine Kirchenglocke vom jahre 1397; nächst derjenigen in
Weingarten ist sie die älteste unseres Gebietes. Sie stammt
aus der alten Pfarrkirche von Ringsheim. Das Dorf sowohl wie seine
alte Kirche sind jetzt verschwunden. An die Stelle der ehemaligen
Pfarrkirche wurde im Jahre 1690 die heute noch bestehende Kirche
aufgeführt. Die Aufhebung der Pfarre erfolgte im Jahre 1806.
Gegenwärtig dient die Kirche profanen Zwecken. Das Schloß
ist im wesentlichen ein Bau des 18. jahrhunderts. Teile des alten
Schloßbaues sind wahrscheinlich bei der Errichtung benutzt
worden.
Geschichte des Schlosses Ringsheim:
Die
älteste Nachricht über Schloß Ringsheim datiert
vom Jahre 1278, wo unter den kölnischen Lehensmannen ein
Adolf von Ringsheim genannt wird. Um die Wende des 13. und 14.
Jahrhunderts war das Schloß Gegenstand eines Streites
zwischen Gerhard von Jülich und dem Kölner Erzbischof.
In dem 1306 erfolgten Vergleich sollte Ringsheim der Tochter des
Jülich'schen Grafen als Mitgift zufallen. Im Jahre 1327
gelangte die Burg an Reimbold von Ringsheim zurück. Eine
bedeutende Erweiterung erfuhr das alte Schloß um 1562 durch
Emmerich Hurt. Nach Erlöschen des Mannesstammes dieses
Geschlechtes im jahre 1615 wurde das Schloß von
erzbischöflichen Truppen besetzt. Der dreißigjährige
Krieg mit seinen Wirren tobte auch hier und schuf aus dem Schloß
eine Ruine, von der nur noch die Mauern sanden. Doch bald erfolgte
der Wiederaufbau. Aber nicht lange erfreute sich das Schloß
der Obsorge seines Besitzers. Ein langwieriger Prozeß führte
seinen allmählichen Zerfall herbei, sodaß schon 1720
bedeutende Bauten zu seiner Erhaltung nötig wurden. Im Jahre
1791 ging der Besitz auf den Freiherrn von Dalwigk zu Flamersheim
über. Die nächsten Besitzer sind der Freiherr von
Vincke, die Gräfin von der Schulenberg, endlich Herr Franz
Georg Weckbecker, der die Burg im Jahre 1861 an Herrn Bamberg
verkaufte. Der gegenwärtige eigentümer ist Herr Julius
von Bemberg-Flamersheim.
Fünf Minuten der Ringsheimer
Allee folgend, betritt man den Sommerbusch, einen auf Hochwald
gestellten Eichenbestand mit vielen schattigen Seitenwegen. Nach
10 Minuten geht von der Straße ein Fußpfad zu einer
Laube mit Bänken, dem sog. Freudenblick.
Auf der
Ringsheimer Allee weiter. Eine Buche markiert die Grenze zwischen
Sommerbusch und Schornbusch (Besitztum des Herzogs von Arenberg).
200 Meter weiter liegen links in Gestrüpp versteckt Wälle
und Gräben, die der Stelle den Namen Alte Burg
gegeben. Man folgt nun der Speckelstein-Straße, die von
links kommt, nach rechts 10 Minuten. Ein Zeichen auf rechter Seite
zeigt den zum Speckelstein führenden Pfad an. Schöne
Aussicht vom Speckelstein, (Speckelstein: (lat.) specula=Warte)
(315 m). Römische Limesanlage noch sichtbar.
Gleicher
Weg zurück.
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