Megalithen in der Eifel |
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Man kann sich der Auffassung anschließen, daß Megalithen oder megalithische Bauten wie Dolmen, Menhire, Steingräber als Zeugnisse unserer Vorzeit in der Eifel als Steinbruch mißbraucht wurden. Von der Richtigkeit dieser These sollten uns einige genauere Angaben aber doch schon überzeugen. Sophie Lange schreibt hierzu: "In Nettersheim, etwas nördlich von dem Matronenkultplatz "Görresburg", ist auf der Tranchotkarte die Bezeichnung "Riesenstein" eingetragen. Der Name ist heute nicht mehr bekannt. Von einem Stein ist nichts mehr zu sehen. Stand hier einst ein Megalith? Ganz in der Nähe trägt eine Hügelkuppe die Bezeichnung "Galgenstrunk". Hier hat nie ein Galgen gestanden - wie auf vielen andren Galgenstätten auch nicht. Wären alle Galgenberge einst Hinrichtungsstätten gewesen, wäre unser Land damit übersät gewesen. Waren es vielleicht einstige Stätten mit Megalithen oder Dolmen, immerhin ähnelt ein Galgen einem Megalithstein?" In Ihrem Buch "Wo Göttinnen das Land beschützen" schrieb sie folgendes dazu: "Eventuell hat in Nettersheim am "Galgenstrunk" einst der Stumpf (Strunk) einer galgenförmigen Steinkonstruktion gestanden. Solche Formationen können Ursprung für manchen "Galgennamen" sein. In Mexiko gibt es einen Dolmen, bei dem zwei parallel aufragende Naturfelsen im oberen Teil mit einem Querbalken verbunden sind. An bestimmten Jahrestagen wirft dieses Steingerüst einen dreieckigen Schatten auf einen in etwa vierzig Meter Entfernung stehenden Balken eines Sonnenheiligtums. Der Bevölkerung war die steinalte Nutzung nicht bekannt. Sie benannte die Vorrichtung nach deren Form "Inka-Galgen", obwohl sie weder etwas mit den Inkas noch mit einem Galgen zu tun hatte. (Vg. Gottfried Kirchner: Im Schatten der Inkasonne, in: Terra X, Frankfurt am Main, 1983, Seite 148) Vielleicht war es auch hier so oder zumindest so ähnlich. Auf der Suche nach eventuellen Megalithen sollte man sich also durchaus einmal die Galgenberge ansehen. In Belgien, bei Prüm und auf dem Ferschweiler Plateau in der Südeifel haben einige Megalithen die Jahrtausende überlebt." - S.L. Unter Kultsteine in der Eifel - Grimmig schleuderte er den Stein erfahren wir mehr über solche Steine und Kultstätten aus der Feder von Sophie Lange. Gottfried Henßen schreibt in Sagen, Märchen und Schwänke des Jülicher Landes, Bonn 1955 - Seite 179, Nr. 304 Sich drehende Steine Im Antweiler Busche zwischen Antweiler, Lessenich und Billig liegen am Wege nach Münstereifel zwei gewaltige Steine, von denen die alten Leute sagen: "Die alle Heede hann die ligge losse." Auch behauptete man allgemein: "Wenn die Steine Mittag läuten hören, drehen sie sich auf die andere Seite." (Josef Strick, Wißkirchen) Eine ähnliche Sage gibt es von Marmagen. Hierzu lesen wir bei Sophie Lange Hier spukt's. - Sagen und alte Dorfgeschichten um Nettersheim: Drehstein Der sogenannte Runde Stein bei
Milzenhäuschen ist wahrscheinlich der Unterteil eines
römischen Meilensteins. Man erzählt, daß der Stein
sich dreht, wenn es 12 Uhr Mittag läutet. Auch der Gedanke der drehenden Steine (Marmagen Nr. 2) spiegelt altes Denken. In der Bretagne sind Überlieferungen von drehenden oder tanzenden Dolmen sehr häufig. Da immer wieder die Sonnenwenden oder der höchste Sonnenstand (wenn es zu Mittag läutet) genannt ist, bringt man diese Steine mit Sonnenkulten in Verbindung. Es drehen sich also nicht die Steine, sondern die Sonne dreht sich um die Steine, die somit als Sonnenuhr und Kalender dienten - Sophie Lange Hier spukt's. - Sagen und alte Dorfgeschichten um Nettersheim. Billiger und Iversheimer Steine Bei Billig an der heutigen kleinen Kapelle soll es übrigens noch um 1850 Findlinge gegeben haben, die man vielleicht als Überreste einer Megalithkultur deuten könnte, denn ganz in der Nähe war bei Belgica Vicus der Kaiserstein, eine Flurbezeichnung, die heute noch existiert. Den Namen könnte man auch im weitesten Sinne als Obelisken deuten. Warum sollen nicht zur Römerzeit hier mehrere Felsböcke als Steinbruch gebraucht worden sein? Gerade im Antweiler Becken lassen sich zahlreiche Megalithzeugnisse vermuten; felsige Äcker (Iversheim - Hohe Ley) mit unzähligen kleinen Reststeinbrüchen bei Arloff und Kirspenich zeugen davon. Niederlande, Belgien, Luxemburg und Eifel In Willi Schillings - Ufos - Spuklicher, weiße Frauen und Madonnen, alte Kultstätten und Steine im Dreiländereck - Eine Bestandsaufnahme werden in den Ardennen einige Megalithen, in erster Linie Menhire genannt, in Holland sollen es 54 Dolmen, die Hünengräber sein und in Luxemburg existieren 2 wissenschaftlich anerkannte Domen. Als besonderes Zentrum für Belgien wird Wéris genannt, mit Grabkammer und mehreren menhir-artigen Steinen. Als Langsteine gelten in der Eifel 23 bekannte und 15 noch vorhandene megalithische Zeugnisse in der Umgebung von Prüm und Trier. Hierzu sei auf die o.g. Veröffentlichung hingewiesen. Frauensteine Düsseldorf
Etwas mystisches haben sie an sich, die Frauensteine im Aaper Wald. So ungefähr kann man sich Findlinge oder Steinanhäufungen zur Römerzeit vorstellen. Sie dienten ihnen als Steinbruch; die Errichtung eines Benifiziarierpostens oder einer Kutschenstation bot sich gerade an. Heute dienen die Frauensteine Besuchern zu Rastzwecken und lassen einen Einblick in unsere Vorzeit erahnen. |
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Edition wingarden 15.12.03 |
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