Vorzeitforschung im Raume Prüm


Natürliche Oppida und Terrassierungen

Prüm - Menhire und Findlinge bei Fleringen und Wallersheim - Ein Fotobesuch am 2. Februar 2004



Sowohl der Fleringer als auch Wallersheimer Stein markieren das Findlingsfeld der hochgelegenen Gegend. Eine historische Bedeutung läßt sich dem Wallersheimer Stein allein aufgrund seiner Lage gegenüber der örtlichen Erhebung „Am Ley“ zuschreiben. Hier treffen sich also männlicher und weiblicher Berg mit Menhir und Kultplatz und / oder Aussichtpunkt, Hochkreuz und in jüngster Geschichte angelegtem Passionsweg; dazwischen liegt die Wallersheimer Kirche, mit deren Geschichte sich an dieser Stelle nicht weiter beschäftigt wird.


Der Langstein von Wallersheim mit Blick in Richtung Fleringen
Ausgangspunkt für weitere Expeditonen in die Vorzeit.
Foto: 2. Februar 2004 - 10.06 Uhr


Steinzeitliche Terrassierungen

Direkt bei Wallersheim befinden sich bereits "abgeerntete" ehemalige Findlingshänge. Die vorzeitlich anmutenden Terrassierungen lassen zuerst vermuten, daß man hier in Nähe des Ortes einen Steinbruch betrieben hat und diese naturbelassenen Stufenhänge hinterließ. Abbildungen, wie wir sie auch England, Schottland und Irland kennen; eigenartige Hangformationen.
Erst in der weiteren Heimaterkundung stellt sich heraus, daß dies einst wertvolle Terrassengärten waren, die am Südhange klimatisch günstig gelegen hier höheren Kulturpflanzen Wachstum boten.


An den ersichtlichen künstlichen Trassierungen läßt sich der „Findlingabbau“ der Vergangenheit gut erkennen.
Foto: 2. Februar 2004 - 10.15 Uhr


Die vorgefundenen Hänge wurden von den damaligen Menschen von Reststeinen befreit, indem man das Geröll am Stufenrand sammelte und die übrig gebliebene gerade Fläche für landwirtschaftliche Zwecke nutzte. Hieraus ergaben sich dann die Terrassierungen. Für den Viehauftrieb entstanden zusätzlich dann noch eigene Pfade und Wege, die im Laufe der Jahrhunderte fester Bestandsteil der Landschaft wurden.


Hier lagen einst Reihen von Findlingen oder es wurden umherliegende kleinere Steine zu kleinen Wallkämmen aufgehäuft und der Rest der Terrasse mit natürlichem Erdmaterial während des beackerns angefüllt. Man gewann somit vorzeiten aus unwegsamen Steinwüsten Kulturland. Schäfer und Hirten wurden hier nicht nur zu Bauern sondern auch zu Landschaftsgärtnern; sie schufen Boden und Ackerflächen für ihr Nachkommen.
Foto: 2. Februar 2004 - 10.23 Uhr


Künstliche Terrassierungen am Glastonburgberg in England.


Mauernanhäufungen aus Findlingen in Schottland - ähnliche Anordnungen finden sich entlang des Atlantik und im Bereich der Megalithkultur, die bis in die Gegend von Prüm reicht und bei Wallersheim ihren östlichsten Ausläufer hat.

Somit kommt dem Langstein von Wallersheim eine weit größere Bedeutung zu als sich auf den ersten Blick erahnen läßt; nämlich der einer Grenzmarkierung zur Megalithwelt, die sich einst vom Atlantik bis in die Eifel bei Prüm erstreckte.

Unweit des Langsteines auf vorgerückter Position ergibt sich ein Bild hinweg über das Dorf auf das gegenüberliegende natürliche Oppida.
Foto: 2. Februar 2004 - 10.10 Uhr


Auf die ähnlichen Lagen der Bergkonstellationen der Dörfer Nettersheim und Kreuzweingarten wird an dieser Stelle noch einmal hingewiesen. Vom Namen Wallersheim her gesehen läßt sich auf einen frühbesiedelten Ort schließen, der womöglich seinen Namen von den Findlingen in Steinreihen- oder Wallformation her hat.

Ähnlich wie weiter Richtung Fleringen oberhalb des Langsteines gesehen befinden sich in näherer Umgebung mehrere Steingruppen an Bergkämmen; dort wo keine Steine mehr vorhanden sind, sieht man die oben beschriebenen künstlichen Terassierungen.


Das Prinzip der gegenüberliegenden Kultplätze

Die beiden gegenüberliegenden Berge mit natürlichem Oppida-Charakter, Kirche und Standpunkt Langstein unmaßstäblich stilisiert dargestellt. - Nach dem gleichen Muster zeigen sich die meisten keltischen oder vorzeitlichen Kultstätten der Eifel (siehe auch Nettersheimseiten) - Männlicher Berg, weiblicher Berg und Kirche (Druide) in der Mitte.
Skizze - wingarden.de 3. Februar 2004



Ein Foto übers Dorf hinweg auf den gegenüberliegenden Bergkegel.
Foto: 2. Februar 2004 - 10.09 Uhr


Blick auf Wallersheim vom Parkplatz
Foto: 2. Februar 2004 - 10.24 Uhr


Unterhalb des Parkplatzes findet sich dieser mächtige Stein
Ein Tribut des 21. Jahrhunderts an unsere Vorzeit.
Foto: 2. Februar 2004 - 10.21 Uhr


Der Menhir von Fleringen
Die Findlinge von Fleringen
Der Langstein von Wallersheim
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