Luftarchäologische Prospektionsergebnisse zur römischen Fernstraße Köln - Trier


Neue Erkenntnisse im Streckenabschnitt zwischen Zülpich und Jünkerath


Ausgangssituation

Straßenbefunde bei Nettersheim

Luftbildbefund - Befunde der Bodenprospektion - Kartenauswertung - Interpretation der Befunde

Forschungsgeschichtlicher Abriß

Quellen zur Rekonstruktion der römischen Trasse zwischen Zülpich und Jünkerath

Antike Itinerare und Karten - Topographische Karten der Neuzeit - Befunde der Luftprospektion

Rekonstruktion der Trasse zwischen Zülpich und Jünkerath

Konsequenzen und offene Fragen

Zur Lokalisierung von MARCOMAGUS - Urfttalüberquerung

Zusammenfassung

Nachtrag - Anmerkung - Literaturnachweis - Abbildungsnachweis

Titelbild - Taf.1 - Taf.2a - Taf.2b - Taf.3a - Taf.3b
Abb.1 - Abb.2 - Abb.3 - Abb.4 - Abb.5 - Abb.6 - Abb.7 - Abb.8 - Abb.9 - Abb.10



Quellen zur Rekonstruktion der römischen Trasse zwischen Zülpich und Jünkerath

Befunde der Luftprospektion


Wie im vorangehenden Abschnitt dargelegt wurde, bieten topographische Karten im Bereich der Kölner Bucht eine gute Grundlage für die Rekonstruktion des römischen Straßennetzes. Eine Vielzahl von Einwirkungen durch die Natur und den Menschen über Jahrhunderte hinweg, hat jedoch auch hier im Kartenbild Lücken zwischen gesicherten Streckenabschnitten entstehen lassen. Ursachen hierfür sind beispielsweise Überschwemmungen in Flußniederungen, Erosionseinwirkungen, Umleitungen um nicht mehr begehbare Abschnitte, Auflassen und Abbau (Materialentnahme) nicht mehr benötigter Teilstrecken. So sind beispielsweise die Trassen - Zülpich-Neuß, bis auf ein Reststück von 6,5 km Länge nördlich von Zülpich, - die von Zülpich nach Reims postulierte Straße, südwestlich von Zülpich - und die Fortsetzung der Römerstraße Köln-Heerlen, westlich von Jülich bis in die Niederlande - in keiner der verfügbaren historischen und modernen Karten mehr zu finden .

Diese Lücken im Kartenbefund konnten durch kontinuierliche Befliegungen seit 1981 in einigen Bereichen geschlossen werden.

Nachdem zunächst westlich Jülich mehrere Abschnitte der Fernstraße CCAA-CORIOVALLUM in einer Gesamtlänge von 6,5 km in Luftbildern dokumentiert werden konnten,16 wurde durch Luftprospektion im Jahre 1984 auch ein neues Teilstück der Römerstraße Köln Trier in der Nordeifel bei Rostel entdeckt (Taf.3a - Taf.3b). Die im späten Winter aufgenommene Trockenspur zeichnet sich hier geradlinig in einer Länge von ca. 2 km im Acker ab.

Mit dem eingangs beschriebenen Befund bei Nettersheim waren damit insgesamt 4 km Trasse der römischen Fernstraße Köln Trier in Luftbildern dokumentiert.

In der Folge konnten bei Prospektionsflügen etwa 2,5 km nordöstlich Jünkerath weitere nord-süd-orientierte, breite Wegespuren aufgenommen werden. Die in einer Gesamtlänge von ca. 2 km kurvig verlaufende Streckenführung erinnert allerdings sehr stark an unsere Prospektionsbefunde der Frankfurt-Aachener-Heerstraße. Da das Gelände hier auch eine geradlinige Trassierung zugelassen hätte, wird für diese Befunde zunächst eine nachrömische Zeitstellung angenommen .


Rekonstruktion der Trasse zwischen Zülpich und Jünkerath


Taf. 3 b Luftbildbefund bei Hostel. Gesamtansicht der Wegespur, in der Bildmitte annähernd senkrecht verlaufend. Aufnahme aus Südwesten.


Für Seiteneinsteiger: Untersuchungen zur Vorgeschichte Kreuzweingartens


© Copyright 2002, Gunter Amtmann, wingarden.de
Zur Startseite wingarden.de